TASCHENGELDKINO 2016/2017



Im Sommer 2016 startete der sechste Lehrgang "TASCHENGELDKINO - Film und Filmen in der Schule" — Eine berufsbegleitende Qualifizierung zur Filmlehrerin / zum Filmlehrer in acht Arbeitsphasen mit Zertifikatsvergabe.

TASCHENGELDKINO ist eine Kooperation der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel, des Niedersächsischen Landesinstituts für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ) und des up-and-coming Internationalen Film Festivals Hannover mit seiner Initiative ‚filmlehrer.de’. Mehr zum Konzept TASCHENGELDKINO siehe: https://www.filmlehrer.de/taschengeldkino.209.0.0.html

Hier ein Rückblick der einzelnen Seminare von TGK 6 in Text und Bild.

Wir gratulieren!

Zertifikatsvergabe beim Internationalen Film Festival Hannover 2017

Hannover, November 2017

Bei up-and-coming, dem 14. Internationalen Film Festival Hannover, wurde den 14 Lehrer*innen der 7. Runde TASCHENGELDKINO in einer feierlichen Veranstaltung ihre Zertifikate verliehen. Wir gratulieren den Filmlehrer*innen von TASCHENGELDKINO 7 und wünschen Ihnen bei Ihrer zukünftigen Filmarbeit viel Freude!

Liebe Filmlehrer*innen, nehmt neben der notwendigen Ernsthaftigkeit auch eine gute Portion kindliche Begeisterung mit in eure Filmpraxis. Bewahrt euch diese kindliche Neugier! Nichts ist langweiliger als Perfektion. Und beim Filmemachen dürft ihr alles, nur nicht langweilen. Nutzt Film als die Kunstform, die sie ist, kitzelt die Individualität ihres Schöpfers heraus. Nie war es so einfach wie heute, mit Schülerinnen und Schülern einen Film herzustellen. Machen wir das Beste daraus! Macht ihr das Beste daraus! Jetzt, nach einem Jahr Qualifizierung geht eure Filmarbeit erst los. Zwar stehen keine regelmäßigen Seminare in Wolfenbüttel mehr an, aber das Filmbildungsnetzwerk in Niedersachsen ist da, ist für euch da, ihr müsst es nur auf trapp halten!
Die Basis ist geschaffen!
Es ist ZEIT für Filmbildung!
Fangt an!
Bleibt mutig!

Einfach. Mal anders!

Trickfilm-Seminar— TASCHENGELDKINO 6

Wolfenbüttel, August / September 2017

Das Besondere am Trickfilm ist die Zauberei — und wie diese Magie entsteht, welche Tricks man wissen muss, hat Sören Wendt, Trickfilmregisseur aus Hamburg, den Lehrerinnen und Lehrern im siebten Moduls der Qualifizierung TASCHENGELDKINO 6 vermittelt. Er stellte verschiedene Tricktechniken vor, zeigte professionelle Arbeiten ebenso wie Beispiele aus Schülerfilmprojekten. In gemeinsamen Übungen experimentierten die Teilnehmenden mit 24 Bildern in der Sekunde. Nach Pixilation und Tafelanimation widmeten sich die Lehrer*innen eigenen kleinen Stop-Motion-Filmen mit dem Arbeitstitel "Einfach.Mal anders!" Ideen brainstormen, Geschichten entwickeln, Storyboards zeichnen, Settings und Figuren bauen, animieren / drehen, Montage und Soundgestaltung. Alle Phasen einer Filmproduktion und mithin alle bisherigen Seminarinhalte aus TASCHENGELDKINO 6 kamen auf den Prüfstand und konnten zum Einsatz gebracht werden. Die Phase der Bewegung im Trickfilm wird jedoch nicht gezeigt, die Veränderung ist die Zauberei.

"Jeder Film ist ein Blick auf die Welt."

Montage, Seminar— TASCHENGELDKINO 6

Wolfenbüttel, Juni 2017

Am Anfang gibt es keinen Film als Ganzes. Stattdessen gibt es jede Menge Bilder und Töne auf einem Medium. Die Filmmontage ist ein Erforschen dieses Materials. — Susanne Foidl, Diplom Schnittmeisterin und Dozentin an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf, Potsdam, startete ebenso das siebte Seminar im Rahmen der Qualifizierung TASCHENGELDKINO. 22 Minuten Material durften von den Teilnehmenden erforscht werden. Nach zahlreichen Montage-Entscheidungen hatte das Produkt eine Länge von drei Minuten. Doch was passiert in diesem Montageprozess? Was steckt hinter den Montagetheorien und -formen? Was macht die Montage mit uns / dem Betrachter? Susanne Foidl gab Einblicke in die Montagearbeit als künstlerischen Prozess. Neben Begriffen wie Einstellung, Szene und Sequenz standen die Narration und die Dramaturgie im Fokus der theoretischen Betrachtung. Sowohl dokumentarisches als auch fiktionales Material wurde von den Lehrerinnen und Lehrern gesichtet und montiert. Diese intensive Auseinandersetzung mit der Montage gab Einblicke und Erfahrungen in einzigartige, subjektive Entscheidungsprozesse. So birgte am Ende jedes Schnittergebniss aus dem selben Material einen ganz anderen Blick auf die Welt.

Die Kamera als Auge

Licht- und Bildgestaltung, Seminar— TASCHENGELDKINO 6

Wolfenbüttel, März 2017

Die Tage kurz, die Nächte lang, das Equipment reichlich — Jakobine Motz (Kamerafrau, Berlin) hat nicht nur Lampen, Stative, Dolly, Schienen und Folien im Gepäck, sondern auch reichlich Know How und Freude an der Vermittlung. Zunächst führte sie die Lehrerinnen und Lehrer in die Kamera als Werkzeug ein. Was macht die Brennweite? Welcher Zusammenhang besteht zwischen Brennweite und Schärfe? Wie kann ich mittels der Blende im Bild einen Fokus setzen? Die Kamera übernimmt die Funktion Atmosphäre und Emotion zu kreiieren. Die wichtigsten erzählerischen Entscheidungen trifft der Filmemacher mit der Kamera, ob Kameraposition, -perspektive, Kameraeinstellung oder -bewegung. Welchen Einfluss die Entscheidungen auf die Aussage und Wirkung eines Films haben kann, haben die Teilnehmenden an Filmbeispielen reflektiert.

Im Anschluss aber durfte erst einmal mit Licht experiment und Bildvorgaben von ihrer Lichtstimmung nachempfunden werden, bis es an die große Übungsaufgabe ging: eine vorgebene Szene auflösen, in einem Storyboard skizzieren, den passenden Drehort finden und die Szene schließlich drehen, mit der Kamera als Werkzeug — das Ergebnis drei Filme und jede Menge Erfahrungen.

Die emotionale Sensitivität

Ton- und Soundseminar — TASCHENGELDKINO 6

Wolfenbüttel, Februar 2017

Der Ton ist wesentlicher Teil des Films und Thema des vierten Seminars in der Qualifizierung TASCHENGELDKINO 6. Der Ton weckt Assoziationen, lässt den Zuschauer Dinge hören, die er im Bild nicht sieht. Er erzählt den Raum mit und interpretiert die Bildebene. Henrik Cordes, Tonmeister aus Wolfenbüttel, hat die Lehrerinnen und Lehrer in die Welt des Filmtons mitgenommen, ihr Gehör sensibilisiert und die technischen Grundlagen gelegt. Henrik Cordes hat anhand zahlreicher Filmbeispiele den dramaturgischen Einsatz des Tons vermittelt, die Wechselwirkung zwischen Bild und Ton erörtert und einen Blick auf die Nachbearbeitung geworfen. Auch Grundlagenwissen zur Filmmusik kamen nicht zu kurz. Eine gemeinsame erste Übung hat in die Tonaufnahme eingeführt.

Im Idealfall nimmt man die Arbeit, die bei der Tonaufnahme und Postproduktion steckt, im fertigen Film überhaupt nicht wahr. Die Teilnehmenden jedoch haben in diesem Seminar genau dies erfahren. Nach einer Einführung in die technischen Grundlagen, samt Tonequipment konnten die Lehrerinnen und Lehrer an mehreren Stationen erproben, was es heißt, Foleys herzustellen, einen Dialog zu synchronisieren, "wirklich guten " Ton aufzunehmen und vieles mehr.

"Wahrheit ist konkret."

Dokumentarfilmseminar — TASCHENGELDKINO 6

Wolfenbüttel, November 2016

Bereits zum dritten Mal leitete Vera Schöpfer, Leiterin des Europäischen Jugendakademie für Dokumentarfilm YOUNG DOGS am Dormund U, das Dokumentarfilmseminar in der Reihe TASCHENGELDKINO. Anhand ausgewählter Filmbeispiele aus ihrer eigenen Filmpraxis machte sie die Lehrerinnen und Lehrer vertraut mit den Chancen des Dokumentarfilms in der Arbeit mit Jugendlichen. Was kennzeichnet das Genre des Dokumentarfilms? Welche Art und Weisen des dokumentarischen Erzählens gilt es zu unterscheiden?

Vera Schöpfer vermittelt aus ihrer jahrelangen Erfahrung mit den Projekten "screenagers" und "young dogs" eine besondere Form der Filmarbeit mit Jugendlichen: Jedes gelebte Leben ist interessant, entsprechend ist der Dokumentafilm für junge Menschen eine gute Möglicheit in die Filmarbeit einzusteigen. Sie — oft nur sie — kennen erzählenswerte Geschichten aus ihren Lebensbereichen. "Dieses spannende Genre begeistert Jugendliche dann, wenn sie sich und ihre Geschichten einbringen können, weg vom objektiven Bericht, hin zum subjektiven Blick auf die sie umgebende Welt." Eine erste filmische Übung zu Intervietechniken führten die Teilnehmenden schließlich zu ihrer eigenen Filmidee. Unter dem Arbeitstitel "Querdenker" gingen die Teilnehmenden selbst an die eigene dokumentarische Arbeit auf der Suche nach Geschichten aus der Wirklichkeit.


Entdecke das dramatische Potenzial

Drehbuchseminar — TASCHENGELDKINO 6

Wolfenbüttel, August 2016

Der Kurzspielfilm ist bei Jugendlichen das beliebteste, aber es ist auch das anspruchsvollste Genre. Umso wichtiger ist eine durchdachte Dramaturgie. Christoph Honegger, Drehbuchautor aus Hannover, lässt den Teilnehmenden der zweiten Arbeitsphase in der Qualifizierung TASCHENGELDKINO das dramatische Potenzial ihrer Geschichten entdecken. Was ist erzählenswert? Was ist ein Konflikt? Was sind die großen Themen des Dramas? Wie generiere ich Ideen? Mit reichlich Filmbeispielen veranschaulichte Christoph die Geheimnisse des Drehbuchschreibens auch unter filmanalytischem Gesichtspunkt. Dabei schärfte Christoph den Blick der Lehrerinnen und Lehrer auf die verschiedenen Arten von Konflikten, auf Filmeinstiege, Meeting-Scenes, auf den Umgang von Zeit im Film und Vielem mehr. Neben dem Schauen ging es aber auch ans Schreiben und Umsetzen des Gelernten: Von der Film-Idee über das Stepsheet bis zum Drehbuch — die wesentlichen Phasen des Schreibens von Kurzspielfilmen durchliefen die Kolleginnen und Kollegen in verschiedenen Schreibübungen. Immer wieder regte Christoph die Teilnehmenden an, das dramatische Potenzial ihrer Ideen voll auszuschöpfen, in Bildern zu denken und zu schreiben. Phantastische, komische und dramatische Geschichten erblickten das Licht der Welt und warten nun darauf weiter geformt, geschärft und schließlich verfilmt zu werden. 


Start für TASCHENGELDKINO 6 — Film und Filmen in der Schule

Erstes Seminar für die neue Runde der berufsbegleitenden Qualifizierung zur Filmlehrerin / zum Filmlehrer

Wolfenbüttel, Juni 2016

Wieder war die Zahl der Bewerber hoch (insgesamt 57) und wieder fiel der Kommission, bestehend aus Mitgliederinnen und Mitgliedern der Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel, dem Niedersächsischen Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung und up-and-coming, dem Internationalen Filmfestival Hannover, die Auswahl und der Zuschlag für die 16 begehrten Plätze nicht leicht. Doch nun stehen sie fest, die teilnehmenden Kolleginnen und Kollegen, die sich in den kommenden 18 Monaten zur Filmlehrerin / zum Filmlehrer ausbilden lassen. Von der ostfriesischen Küste bis in den Harz, von Lüneburg bis Osnabrück, die "Filmlehrer-Landschaft" in Niedersachsen verdichtet sich zusehends!

Der Schuljahresabschluss und die Zeugniskonferenzen lagen allen Beteiligten noch in den Knochen, dennoch blickten sie dem ersten Seminar mit Spannung entgegen. Fred Steinbach, Produzent, führte bereits zum sechsten Mal in Folge den Reigen der Referenten an und legte den Fokus seines Seminars auf die Produktionsplanung. Welche Gewerke sind an einer Filmproduktion beteiligt? Welche Funktionen hat ein Produzent? — Fragen, die einen möglichen Bezug zur Filmarbeit in der Schule zuließen und den Blick auf den Lehrer / die Lehrerin in der Rolle des Produzenten / der Produzentin lenkte. Über die unterschiedlichen Filmgenre stiegen die Teilnehmenden schließlich in die Produktion ihres ersten Films im Lauf der Qualifizierung ein: einem Werbespot. In rasantem Tempo realisierten die Lehrenden in Vierer-Teams ihren ersten Spot, von der Idee zum Drehbuch, von der Drehplanung zum Dreh bis hin zum Schnitt. Schnell wurde allen klar, vier Personen am Set sind viel zu wenig und jede weitere Hand, sei es für die Klappe, die Kabel, sei es der Blick der Aufnahmeleitung für den Drehplan und die angesetzte Drehzeit oder die Continuity. Am Ende konnten insgesamt acht Werbespots ihre 'Premiere feiern' und die Lehrerinnen und Lehrer sich nach anstrengenden Tagen und einer langen Nacht vor dem Schnittrechner auf die Schulter klopfen: das erste Etappenziel zum Filmlehrer / zur Filmlehrerin ist geschafft.

Wir freuen uns auf die kommenten Etappen mit euch!


Veranstalter

Bundesweites
Schülerfilm- und
Videozentrum Hannover e.V. | filmlehrer.de

Niedersächsisches
Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ)

Bundesakademie
für Kulturelle Bildung
Wolfenbüttel

Mit Unterstützung des Medienzentrums der Region Hannover:

Mit Unterstützung von:

Termine

18. – 20. Juni 2016
18. – 20. August 2016
09. – 11. November 2016
09. – 11. Februar 2017
09. – 11. März 2017
01. – 03. Juni 2017
30. Aug – 01. Sept 2017
2 Tage im Zeitraum vom:
22. – 26. November 2017

Beratung

Claudia Wenzel
up-and-coming | filmlehrer.de
Tel.: 0511 / 66 11 02
E-Mail: Claudia Wenzel
www.filmlehrer.de

Jörg Gabriel
Niedersächsisches Landesinstitut für schulische             Qualitätsentwicklung (NLQ)
Tel.: 05121 1695-407
E-Mail: Jörg Gabriel
www.nlq.niedersachsen.de

Dr. Birte Werner
Programmbereich                         Darstellende Künste
Tel. 05331-808-424
E-Mail: Birte Werner
www.bundesakademie.de

Veranstaltungsorte

Wolfenbüttel,
Bundesakademie für
Kulturelle Bildung
(Arbeitsphasen 1-7)

Hannover,
Standort des 14. up-and-coming Int. Film Festivals
(Arbeitsphase 8)

Anmeldung

Die Bewerbung umfasst Ihre Online-Anmeldung unter:
www.bundesakademie.de
und Ihr Motivationsschreiben (max. eine DIN A4-Seite).
Bitte senden Sie es per E-Mail an Christina Günther, Bundesakademie.
Eine telefonische Anmeldung ist nicht möglich.

Anmeldeschluss

Die Bewerbungsphase ist abgeschlossen, eine Anmeldung nicht mehr möglich.