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TASCHENGELDKINO — Filmbildung in der digitalen Welt

Eine berufsbegleitende Qualifizierung zur Filmlehrerin / zum Filmlehrer in acht Arbeitsphasen

 „Film ist Arbeit. Das merken die Kameraleute. Das merken die Interviewten. Das merken die Schnittmenschen. Alle am Film beteiligten merken das. Um Film wirklich zu verstehen, muss man einen Film machen. Um den Einsatz von Gestaltungsmitteln wirklich zu verstehen, muss man einen Film machen. Man muss durch die Linse einer Kamera sehen, den Drehort fühlen, die Atmosphäre spüren. Alles andere bleibt Theorie!“ (Tim Fabig, Filmlehrer, TASCHENGELKINO 2014/2015)

Mit TASCHENGELDKINO haben Lehrerinnen und Lehrer von all­gemeinbildenden Schulen in Niedersachsen nun bereits seit 2010 die Möglichkeit, eine Qualifizierung zu absolvieren, die ihnen ein filmästhetisches und filmhandwerkliches Knowhow vermittelt, mit dem Ziel, Jugendliche in der Schule zu Filmproduktionen anzuregen, anzuleiten und stilsicher zu unterstützen. TASCHENGELDKINO ist eine Kooperation der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel, des Niedersächsischen Landesinstituts für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ) und des up-and-coming Internationalen Film Festivals Hannover mit seiner Initiative ‚filmlehrer.de’.

TASCHENGELDKINO — Das Konzept:

Profis aus der Filmbranche vermitteln den Lehrer_innen praktische Kompetenzen in Storytelling und Drehbuchschreiben, Kameraführung, Schnitt und Sound, Dokumentar-, Kurz- und Trickfilm. Nach acht Workshops und einem eigenen Filmprojekt sind die Kolleg_innen fit für die praktische Filmarbeit an ihren Schulen. Den Lehrerinnen und Lehrer durch eigenes praktisches Tun die Arbeitsprozesse des Filmemachens selbst erfahrbar zu machen, ist der Leitgedanke des Fortbildungskonzepts. Die Abfolge und der Inhalt der acht Phasen folgt natürlichen Produktionsabläufen. Der Unterricht ist praxisorientiert mit einem theoretischen Anteil und eröffnet Perspektiven in die einzelnen Schwerpunktthemen. Die Lehrerinnen und Lehrer übertragen dieses Wissen gezielt in ihre Arbeit in Schule und Unterricht, sei es im Fachunterricht, Projektwochen oder Arbeitsgemeinschaften.

TASCHENGELDKINO — Die Kontinuität:

Einzigartig an TASCHENGELDKINO ist seine Kontinuität. 2015 feiert die Fortbildungsreihe ihr 5-jähriges Jubiläum. Die Veranstaltenden blicken stolz zurück auf die Arbeit von 64 ausgebildeten Filmlehrer_innen aus ganz Niedersachsen, von Lingen bis Lüchow-Dannenberg, von Cuxhaven bis Göttingen. TASCHENGELDKINO will Lehrer_innen für das Filmemachen befähigen und sie für diesen Teil Kultureller Bildung begeistern, damit der Funke auf die Schüler_innen überspringt. Unter den Kollegen in den Schulen herrscht eine große Unsicherheit bezüglich der Umsetzung der neuen Kerncurricula. Das nimmt TASCHENGELDKINO ernst. Fred Steinbach, Produzent aus Frankfurt am Main und Dozent in der Qualifizierungsreihe sagt zu seiner Motivation: »Filmherstellung ist mit seinen verschiedenen Verantwortungsbereichen bestens geeignet, um gemeinsam zu arbeiten. Wie man ein Konzept entwickelt, das Ganze plant, organisiert und umsetzt – das versuche ich den teilnehmenden Lehrer_innen zu vermitteln«.

TASCHENGELDKINO — Die Chancen der praktischen Umsetzungen in der Schule:

Räume schaffen, Zeiten blocken, Stunden verschieben — in der Planung eines Filmprojektes zeigt sich die wahre Kunst der Filmlehrer_innen, zeigt sich die Flexibilität seines/ihres Kollegiums, der Schule an sich und der Schülerinnen und Schüler. In Stunden- und Wochenrhythmen lässt sich eine Filmproduktion zwar pressen, aber nicht immer sinnvoll gestalten. Stunden fallen aus und schon ist der Workflow empfindlich gestört. Mehrer Projekttage am Stück sind also ebenso erstrebenswert wie Flexibilität in der Raumnutzung. Und: das Filmemachen mit einer Lerngruppe darf keine Eintagsfliege sein, es muss seine Fortsetzung finden, um die Anwendung von Erkenntnissen aus Erfolgen und Misserfolgen, zu sichern, zu vertiefen, zu erweitern, sonst bleibt alles nur ein einmaliger Spaß. Filmemachen an der Schule ist die Chance, sich und den Unterricht neu zu erfinden. Filmemachen heißt Lern- und Gruppenprozesse neu zu strukturieren. Neue Methoden zu entwickeln, einzuüben und über einen längeren Zeitraum auch zu ritualisieren. Alte Systeme zwangsläufig zu hinterfragen, gar über Bord zu werfen. Das kostet Kraft — und die setzen die Filmlehrerinnen und –lehrer immer wieder aufs Neue ein.

TASCHENGELDKINO — Die Rolle der Filmlehrer_innen:

Filmlehrer_in sein heißt auch, ihre/seine Rolle als eben jene/jener zu finden. Der Lehrende wird zum Filmproduzenten, der ein Konzept zum Filmemachen mit Schüler_innen entwickelt, plant, organisiert und umsetzt. Beiden, der Filmproduktionsplanung und der Planung von Unterrichtseinheiten zum Thema Film, ist gemein: sie bedürfen einer umfassenden und präzisen Vorbereitung. Und  da ist auch das Scheitern Teil des Entwicklungsprozesses. Filmlehrer_innen verbessern stetig Inhalte und Methoden der Vermittlung. Sie geben sich und ihren Schülerinnen die Zeit sich zu entwickeln, aber haben auch hohe Erwartungen, die sie weiter machen lassen.  Mit dem Filmemachen im Unterricht zu starten, heißt mit überschaubaren Lernsituationen starten. Von der Pflicht zur Kür können Lehrer und Schüler gemeinsam am Thema wachsen. Die Filmlehrer_innen führen Feldstudien an ihren Schulen durch. Sie können durch ihre kontinuierliche Arbeit einschätzen, was es braucht, um gute Filmarbeit machen zu können. Die Filmlehrer_innen haben ihr Team im Kollegium und ihren Unterstützer in der Schulleitung.

TASCHENGELDKINO — Nachahmen erlaubt:

Aller Augenmerk muss auf der Qualität von Schülerfilmen liegen. Die größte Herausforderung für alle ist und bleibt, den Schülern einen Weg zu eröffnen, eigenständig zu originellen und umsetzbaren Filmideen zu gelangen. Filmlehrer_innen vernetzen sich, nutzten erprobtes Unterrichtsmaterial, passen es ihren Schüler_innen und Lernsituationen an, erfinden das Rad nicht neu, aber machen es hochwertiger und origineller. Sie erweitern ihr Wissen durch Erfahrung, regen zum ‚Klauen’ an und geben ihre Erkenntnisse an Kolleg_innen weiter.

 

Anmeldungen ausschließlich über die Bundesakademie.

Die Qualifizierungsmaßnahme TASCHENGELDKINO wird von Claudia Wenzel, Projektleiterin der Intiative filmlehrer.de konzipiert und begleitet. Das Konzept TASCHENGELDKINO ist ein Werk im Sinne des  Urhebergesetzes (UrhG).

 

Kooperationspartner:

Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel (vertreten durch Dr. Birte Werner)

Bundesweites Schülerfilm- und Videozentrum Hannover e.V. (vertreten durch Claudia Wenzel)

Niedersächsisches Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ)